Torffreie Blumenerde

Blumenerde umweltfreundlich einkaufen und entsorgen

Spätestens nach den Eisheiligen Mitte Mai werden Blumenkästen und -kübel mit den Sommerblühern bepflanzt und auf Fensterbänke, Balkons und Terrassen nach draußen gestellt. Viele Blumenfreunde verwenden in der Hoffnung auf üppige Blütenpracht jedes Jahr neue Blumenerde.

Ein Problem dabei ist:

Handelsübliche Blumenerde besteht noch immer bis zu 90 Prozent aus Torf, der aus Hochmooren stammt. Rund tausend Jahre dauert es, bis sich aus zersetzten Torfmoosen eine etwa einen Meter dicke Torfschicht gebildet hat. Durch den Torfabbau kommt es zur Zerstörung ökologisch wertvoller Lebensräume. Zudem schadet der Torfabbau dem Klima, da sich der übrige Torf nach der Trockenlegung langsam zersetzt und dabei sehr viel Kohlendioxid freisetzt.  

Blumenerde ohne Torf
Wer sich für den Kauf von Blumenerde ohne Torf entscheidet, trägt zum Schutz der Hochmoore und des Klimas bei. Im Fachhandel kann man Blumenerden kaufen, die komplett torffrei sind.  
Torffreie Blumenerde wird meist auf der Basis von Kompost, Rindenhumus und Holzfasern hergestellt. Oftmals enthält sie zusätzlich Tonminerale und Lavagranulate, um die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit zu erhöhen. Allerdings gilt auch: Blumenerde, die als „torfreduziert“ oder „torfarm“ ausgezeichnet ist, enthält statt der üblichen 90 Prozent immer noch 70 Prozent Torf, also nur unbedeutend weniger.

Welche Stoffe können Torf in der Blumenerde ersetzen?
In torffreier Erde werden Grüngutkompost, Rindenhumus, Holzfasern, Kokosfasern und/oder Kokosmark als organische Ersatzstoffe für Torf eingesetzt. Da es keinen Stoff gibt, mit dem sich Torf eins zu eins ersetzen lässt, werden die Ersatzmaterialien je nach Erdentyp unterschiedlich gemischt und aufbereitet.

Inhaltsstoff Kompost:
Eine gute Alternative zu Torf in Blumenerde ist gütegesicherter Kompost aus den Kompostieranlagen. Der Vorteil: Er wird laufend auf Schadstoffe untersucht, liefert wichtiges Phosphat und Kalium und sorgt für Struktur in der Blumenerde. Da er sich jedoch mit der Zeit selbst abbaut, müssen anorganische Stoffe wie Stickstoff, die für die Stabilität seiner Struktur sorgen, wieder zugeführt werden. Gut ausgereifter Kompost kann deshalb den Torf zwar in großen Teilen ersetzen, ist aber als alleiniger Hauptbestandteil von torffreien Erden nicht geeignet und muss durch andere Ersatzstoffe ergänzt werden.

Wie unterscheiden sich torffreie von torfhaltigen Erden?
Torffreie Erden sind gröber. Durch die grobe Struktur nimmt die Erde die Flüssigkeit beim Gießen nicht so gut auf. Deshalb muss häufiger kontrolliert und gegossen werden.
Ein hoher Kompostanteil bedeutet auch, dass viele Mikroorganismen aktiv sind. Diese zersetzen laufend das Lignin aus den Holzfasern. Dafür wird Stickstoff benötigt. Den Pflanzen selbst steht dann der lebensnotwendige Stickstoff nicht mehr ausreichend zur Verfügung. Sobald die Pflanzen eingewurzelt sind, muss deshalb bei torffreier Erde zusätzlich Stickstoff ergänzt werden. Beim Bepflanzen können dafür zum Beispiel Horngrieß und Hornspäne beigemengt werden.

Wohin mit alter Blumenerde aus Töpfen und Kübeln?
Im Frühjahr wird die Bepflanzung in Pflanzkästen und Kübeln häufig ausgetauscht. Dabei fällt auch gebrauchte Blumenerde an. Im Gegensatz zu mineralischem Mutterboden, besteht handelsübliche Blumenerde zu über 90 Prozent aus organischen und damit biologisch abbaubaren Bestandteilen.

Recycling oder Wiederverwendung
Alte Blumenerde muss deshalb nicht entsorgt werden. Häufig lässt sie sich durch Düngen (mit organischem Dünger) sowie durch Mischen mit neuer Blumenerde (und Mutterboden) wieder mit Nährstoffen anreichern und wiederverwenden.
Im eigenen Garten kann alte Blumenerde problemlos eingesetzt werden:

  • als Mulch - auf Beeten oder unter Hecken und Sträuchern schützt sie vor Austrocknung und unterdrückt Unkrautwachstum,
  • als Frostschutz - bei Rosen und Kübelpflanzen eingesetzt, verhindert sie Schäden durch Winterkälte,
  • als Winterquartier - zusammen mit Laub, Stroh und Reisig bildet sie ein ideales Winterquartier für Igel und andere Gartentiere.

Noch besser ist das Wiederbeleben auf dem eigenen Komposthaufen. Dort wird die Pflanzerde durch Bodenlebewesen und Mikroorganismen auf natürliche Weise wieder aufbereitet und mit Nährstoffen angereichert. Dafür die gebrauchte Blumenerde locker mit Pflanzenresten und übrigen Kompostgut vermischen und darauf achten, dass noch ausreichend Sauerstoff hineingelangt. Denn nur so kann der Biomüll umgebaut werden, ohne zu faulen.

Und wenn kein Garten zur Verfügung steht?
Wer gebrauchte Blumenerde entsorgen muss, weil kein eigener Garten zur Verfügung steht, kann sie in kleinen, haushaltsüblichen Mengen mit und mit in die Biotonne geben.

Weitere Tipps und Informationen erhalten Sie bei der Abfallberatung der AWA GmbH unter Telefon: 02403/8766-353 oder www.abfallberatung@awa-gmbh.de.

Torffreie Erde selbst herstellen

Ein Rezept für selbst gemachte Blumenerde ohne Torf:

  • 30 Liter Gartenerde
  • 20 Liter Kompost (vom eigenen Kompost oder der Kompostierungsanlage der AWA GmbH)
  • 5 Liter Lehm (dienst als Wasserspeicher)
  • ca. 500 Gramm Gesteinsmehl
  • ca. 500 Gramm Hornspäne oder Hornmehl als natürlichen Dünger

Die Komponenten Gartenerde, Kompost und Lehm in einem großen Behältnis mischen. Ein paar Hände voll Tongranulat zusätzlich sorgen für gute Durchlüftung und Struktur. Diese Mischung eignet sich für den Einsatz in Kästen und Kübeln. Beim Pflanzen kann zusätzlich Gesteinsmehl und Hornspäne in die oberste Schicht der Erde gemischt werden.

 

 

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